Kirchenkonzert des Bläserchors Mühlburg in St. Peter und Paul.

Die viele Arbeit hat sich gelohnt - das war die einhellige Ansicht aller Beteiligten an diesem mehr als gelungenen Konzert des Bläserchors in der Apsis von St. Peter und Paul am Samstag, dem 30. September 2017. Das Konzert war eine echte Leistungsschau, mit deutlicher Betonung auf Leistung. Denn was die Amateurmusikerinnen und -musiker unter der präzisen Leitung des Dirigenten Franz Tröster zu Gehör brachten, lag deutlich über dem Erwartungshorizont, der normalerweise für Amateurensembles angesetzt ist. Überrascht hat vor allem die erstaunliche Bandbreite musikalischer Ausdrucksformen, die das Orchester beherrscht. Gleich mit dem ersten Stück, dem Concerto d'Amore von Jacob de Haan, bewies der Bläserchor seine beeindruckende Konzertreife für anspruchsvolle symphonische Arrangements. In getragenen wie in bewegten Sätzen zeigte er stabile Klangbalance und saubere rhythmische Phrasierung, die auch bei raschen Tempi nicht aus dem Tritt kam.
Die elegante und genaue Stimmführung verschiedener Sektionen des Bläserchors brachte die Händel'sche "Halleluah" - Adaption von Philip Sparke zum Schweben und zu einem wohligen Hörgenuss. Gleichermaßen überzeugte auch die stark rhythmisch gestaltete Toccata von Bach zum Ende des Konzerts mit den knackigen Akzentuierungen des hohen Blechs.
Wie hoch das musikalische Niveau der gesamten Orchesterorganisation ist, wurde im Mittelteil beeindruckend demonstriert. Nicht nur das Jugendorchester unter der Leitung von Ute Münchgesang wusste anspruchsvolle Literatur glänzend zu interpretieren, sondern auch verschiedene Kleinensembles in Blech- oder Holzinstrumentierungen begeisterten mit ausgefeilter Musik. Besonders zu erwähnen wäre das Trompetenduo von Vater Franz und Tochter Lara Tröster, die das barocke Concerto für zwei Trompeten und Orgel von Francesco Manfredini zusammen mit dem Organisten Dominik Axtmann beeindruckend von der Empore aus vortrugen. Aber auch die leichte Seite der Muse Musik wird vom Bläserchor gepflegt. Mit dem Hitsong aus den 70er Jahren von John Miles "Music" glänzte der Sänger Alex Erbes-Crawford zusammen mit dem vollen Orchester. Fast amerikanisch-christlich wurde es, als einige Damen des Orchesters in klerikalen Gewändern in Spiritualmanier den berühmten Song "I will follow him" aus Sister Act vortrugen. Das war ein echter Hingucker, der auch entsprechend vom Publikum gewürdigt und beklatscht wurde.
Alles in allem war der Abend ein großartiger Erfolg für das Orchester der Gemeinde von St. Peter und Paul. Es wurde aber auch gezeigt, wie wichtig und belohnend die schwierige Arbeit der musikalischen Bildung und Ausbildung ist, die von den Verantwortlichen, insbesondere den Dirigenten Franz Tröster und Ute Münchgesang, geleistet wird.
Man hätte sich allerdings gewünscht, dass vielleicht ein paar Musikliebhaber mehr diese verdienstvolle Arbeit und die Musik des Bläserchors Mühlburg zur Kenntnis nehmen und genießen würden. Das könnte man das nächste Mal tun. Dies geschah dann auch am folgenden Tag in der evangelischen Stadtkirche als der Bläserchor sein Programm mit großem Erfolg in größerem Rahmen einem sehr interessierten Publikum vorstellen konnte. Nicht zu vergessen war auch die organisatorische Leistung von Frau Christina Köhly und die wissenswerte Moderation von Noelia Capoccello.

G.Kleinert